11. Dezember 2023 von Manfred Specht
Working out Loud (WOL) - eine kurze Einführung
Working Out Loud (WOL) revolutioniert unsere Arbeitswelt: vom Silodenken zum vernetzten Teilen und Lernen. Entdeckt, wie WOL nicht nur die Produktivität, sondern auch die Unternehmenskultur verändert. Taucht ein in die Welt von WOL und erfahrt, warum es mehr als nur ein Trend ist.
Wie ich zu Working out Loud gekommen bin
Im adesso eCampus bin ich eher zufällig auf eine Schulung namens „Working out Loud (WOL)“ gestoßen, die sofort mein Interesse geweckt hat. Wissensdurstig wie ich bin, habe ich mir dann auch gleich das passende Buch von John Stepper dazu bestellt. Beides zusammen hat mich dann von dem Ansatz von WOL so überzeugt, dass ich euch das hier unbedingt ans Herz legen möchte. Es wird die Art und Weise, wie ihr in Zukunft arbeiten und zusammenarbeiten werdet, revolutionieren.
Die Revolution des Arbeitens- was verbrigt sich hinter WOL?
In einer Welt, in der Informationsfluss und Vernetzung immer wichtiger werden, taucht ein Konzept auf, das die Art und Weise, wie wir arbeiten und lernen, revolutioniert: Working Out Loud. Doch was verbirgt sich dahinter? Warum gewinnt es zunehmend an Bedeutung? Und wie kann es die Kultur in Unternehmen und Organisationen verändern?
Die WOL-Methode steht für eine Arbeitsweise, bei der Menschen ihre Arbeit und ihre Lernprozesse für andere sichtbar und transparent machen. Dabei geht es nicht nur um den Austausch von Informationen, sondern auch um den Aufbau von Beziehungen, kontinuierliches Lernen und die Förderung einer offenen Unternehmenskultur. John Stepper, der als Vordenker dieses Konzepts gilt, definiert WOL als „eine Methode, gute Beziehungen zu den Menschen zu pflegen, die uns helfen können, ein Ziel zu erreichen”.
Darum ist die die WOL-Methode wichtig
Die heutige Arbeitswelt ist geprägt von ständigem Wandel, digitaler Transformation und einer immensen Informationsflut. In einem solchen Umfeld kann isoliertes Arbeiten in Silos ineffizient und sogar schädlich sein. WOL bietet hier eine Lösung, indem es eine Kultur des Teilens und Lernens fördert. Durch den offenen Austausch von Wissen, Erfahrungen und Ideen können Teams und Organisationen agiler, kreativer und innovativer werden.
Die fünf WOL-Prinzipien im Überblick
Die WOL-Methode basiert auf fünf Kernprinzipien:
- 1. Sichtbarkeit: Indem man seine Arbeit sichtbar macht, kann man Feedback erhalten, sich mit anderen vernetzen und gemeinsam Lösungen finden. Man macht sich und seine Arbeit für andere sichtbar und präsentiert sich als Expertin oder Experte in seinem Arbeits- und Interessengebiet.
- 2. Beziehungen aufbauen: Bei WOL geht es nicht nur um den Austausch von Informationen, sondern auch um den Aufbau und die Pflege von Beziehungen. Dabei geht es sowohl um Einzelbeziehungen als auch um Beziehungen in kleinen und großen Gemeinschaften.
- 3. Großzügigkeit: Eine Haltung der Großzügigkeit führt zu einer Kultur, in der Menschen bereit sind, ihr Wissen und ihre Fähigkeiten ohne Hintergedanken zu teilen.
- 4. Wertschätzung: Die Anerkennung und Wertschätzung der Beiträge anderer fördert eine positive Arbeitsatmosphäre und stärkt die Gemeinschaft. Ein solches wertschätzendes Umfeld wirkt sich letztlich nicht nur positiv auf die Ergebnisse, sondern auch auf die Gesundheit aller aus.
- 5. Kontinuierliches Lernen: Die Welt verändert sich ständig. Durch kontinuierliches Lernen und den Austausch von Wissen bleiben wir auf dem Laufenden und können uns ständig weiterentwickeln. Kontinuierliches Lernen macht uns auf Dauer auch zufriedener, engagierter und entspannter bei der Arbeit.
WOL in der Praxis: Die WOL-Circles
Eine beliebte Methode, um WOL in die Praxis umzusetzen, sind sogenannte WOL-Circles. Dies sind kleine Gruppen von sechs bis acht Personen, die sich regelmäßig über einen Zeitraum von etwa 12 Wochen treffen. Bei diesen Treffen setzen sie sich mit den WOL-Prinzipien auseinander, tauschen ihre Erfahrungen aus und arbeiten gemeinsam an ihren Zielen. Dabei unterstützen sie sich gegenseitig, geben sich Feedback und lernen voneinander. Dieser Ansatz hilft nicht nur, die WOL-Prinzipien zu verinnerlichen, sondern fördert auch die Teamarbeit und das Gemeinschaftsgefühl.
Die WOL-Circles funktionieren sehr gut virtuell und in Präsens. So waren die Kollegen und Kolleginnen in meinem Kreis über die ganze Republik verteilt, was ein Treffen in präsens schwierig gemacht hätte. Dem Erfolg hat das aber keinen Abbruch getan. Sehr gut aufbereitete Arbeitsmaterialien und die wöchentlichen Treffen haben aus einer bunt zusammengewürfelten Truppe schnell eine Gemeinschaft geformt, die auch heute noch darüber hinaus in Kontakt steht.
Die Vorteile der WOL-Methode
- Beschleunigte Innovation: Durch den Austausch von Ideen und Wissen können Innovationen schneller vorangetrieben werden. Es bilden sich Zirkel von Expertinnen und Experten, die zu einem Magnet für Wissen innerhalb, aber auch außerhalb der eigenen Firma werden. Durch diese Entwicklung kann eine marktrelevante Expertise im Unternehmen aufgebaut werden.
- Förderung einer offenen Kultur: WOL kann dazu beitragen, Silodenken in Unternehmen aufzubrechen und eine offene, kooperative Kultur zu fördern. In einem solchen Umfeld bestehen keine Hemmungen, erfahrenere Kolleginnen und Kollegen um Unterstützung zu bitten.
- Stärkung der Mitarbeiterbindung: Wenn Beschäftigte sich wahrgenommen und wertgeschätzt fühlen, sind sie zufriedener und engagierter. Dadurch sind sie nicht nur produktiver, sondern auch gesünder.
- Kontinuierliches Lernen: Durch das ständige Teilen und Reflektieren von Wissen entsteht eine Lernkultur, von der alle profitieren. Dies schult auch die Aufmerksamkeit und den Blick über den Tellerrand, was sich positiv auf die berufliche und persönliche Entwicklung auswirkt.
Fazit
Working Out Loud ist mehr als ein Trend. Es ist eine Bewegung, die die Art und Weise, wie wir arbeiten, lernen und interagieren, nachhaltig verändern kann. In einer Welt, in der Vernetzung, Kooperation und Lernen von zentraler Bedeutung sind, bietet WOL die Werkzeuge, um erfolgreich und zufriedenstellend zu arbeiten. Es ist an der Zeit, dass wir anfangen, unsere Arbeit „laut” zu machen, Beziehungen aufzubauen und gemeinsam zu wachsen.