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Patientinnen-, Patienten- und Angehörigenbefähigung im hektischen Klinikalltag des Universitätsklinikum Bonn - von der Überweisung bis zur Genesung

Die Digitalisierung revolutioniert das Gesundheitswesen und eröffnet neue Möglichkeiten für eine moderne und effiziente Patientenversorgung. Besonders in Krankenhäusern und Kliniken treiben innovative Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI), Cloud-Plattformen, fortschrittliches Datenmanagement und Interoperabilität diesen Wandel voran. Doch hinter den technologischen Entwicklungen wird ein entscheidender Erfolgsfaktor oft übersehen: die Gebrauchstauglichkeit der Lösungen, die Innovationen für die Benutzerinnen und Benutzer erst greifbar macht.

Wie können digitale Produkte nicht nur technische Meilensteine setzen, sondern auch den tatsächlichen Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten gerecht werden? Um diese Frage zu beantworten, hat die Universitätsklinik Bonn (UKB) gemeinsam mit adesso im Rahmen des Krankenhauszukunftsgesetzes (KHZG) die „Mein UKB App“ entwickelt. Diese App erleichtert den Klinikalltag von Patientinnen und Patienten und deren Angehörigen, indem sie einen Zugang zu vielfältigen digitalen Services bietet und gleichzeitig die Selbstverwaltung medizinischer Angelegenheiten fördert. Im Mittelpunkt der Entwicklung steht ein nutzerzentrierter Prozess, der sowohl die Gebrauchstauglichkeit als auch den Mehrwert digitaler Patientenschnittstellen in den Fokus rückt.

Hintergrund und Zielsetzung der “Mein UKB“ App

Die „Mein UKB“ App ist weit mehr als nur eine digitale Plattform. Sie stellt einen zentralen Baustein des Projekts „Innovative Secure Medical Campus“ (ISMC) der Universitätsklinik Bonn dar, das mithilfe von Technologien wie KI, 5G und OP-Robotik die Gesundheitsversorgung der Zukunft gestaltet. Ziel des Projekts ist es, Prozesse wie Diagnostik, Behandlung und Patientenverwaltung zu optimieren. Dadurch soll nicht nur die Patient Journey erleichtert, sondern auch das Klinikpersonal entlastet werden. Von der personalisierten Terminverwaltung über die barrierefreie Navigation auf dem Campus bis hin zur smarten Bezahlung der Parkgebühren nach dem Besuch – die App vereint zahlreiche Funktionen und Services des digitalen UKB-Ökosystems sowie der Partner in einer intuitiven mobilen Anwendung.


adesso auf der DMEA 2025, 08.04.2025-10.04.2025

Use Case live erleben

Erfahrt, wie die nutzerzentrierte Entwicklung der App „Mein UKB“ den Klinikalltag für Patientinnen, Patienten und Angehörige erleichtert. Besucht uns vom 08.04.2025 bis zum 10.04.2025 auf der DMEA in Berlin und erlebt, wie diese innovative digitale Lösung die Gesundheitsversorgung optimiert.

Vereinbart jetzt einen Termin mit adesso am Stand. Ihr findet uns in Halle 3.2 am Stand E-102a. Wir freuen uns auf den Austausch!

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Von Fragen zur funktionalen Lösung

Im Gesundheitssektor stehen die Gesundheit, Zufriedenheit, Sicherheit und das Wohlbefinden der Benutzerinnen und Benutzer im Mittelpunkt. Wird ein Produkt nicht nutzerzentriert entwickelt, bleiben selbst großartige Ideen oft schlecht bedienbar und damit für die Anwenderinnen und Anwender schwer greifbar. Deshalb ist eine gute Usability der App unabdingbar: Eine intuitive Bedienung, die den tatsächlichen Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten entspricht, leistet einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung im herausfordernden Klinikalltag.

Der nutzerzentrierte Ansatz ermöglicht es, durch frühzeitige Einbindung aller relevanten Stakeholder und durch die praktische Analyse von Nutzungsanforderungen, intuitive Lösungen zu entwickeln, die selbst in komplexen Umfeldern effektiv einsetzbar sind. In der Praxis bedeutet es, effektive Lösungen für jede Situation zu schaffen. So wurde im Rahmen der Anforderungsanalyse für “Mein UKB” unter anderem festgestellt, dass die Implementierung einer universellen Lösung für alle Fachkliniken des Universitätsklinikums aufgrund der spezifischen Anforderungen und technischen Voraussetzungen mit Herausforderungen verbunden ist. Durch die rechtzeitige Analyse dieser Aspekte konnten wir im Konzeptions- und Entwicklungsprozess eine Lösung schaffen, die effizient für Patientinnen und Patienten aller Fachkliniken ist – und somit die Gebrauchstauglichkeit in unterschiedlichen Nutzungskontexten gewährleistet.

Der angewendete Prozess der Nutzungsanforderungsanalyse, auf welchem die intuitive User Experience der Anwendung basiert, besteht aus fünf wesentlichen Forschungsschritten:

1. Bestimmung des klinischen Kontextes

Der erste Schritt dreht sich um die Fragestellung, welche Aspekte, Probleme und Herausforderungen des Klinikalltags gelöst werden sollen. Dieser Schritt schafft eine Grundlage für initiale Annahmen, welche im Rahmen der kontextuellen Untersuchungen validiert werden.

2. Analyse des Nutzungskontextes

Mittels qualitativer Interviews, Workshops und Shadowing-Studien mit Patientinnen und Patienten und dem Klinikpersonal wird im zweiten Schritt die Nutzungssituation der Benutzerinnen und Benutzer detailliert untersucht. Ziel ist es, ein tiefes Verständnis für die Bedürfnisse und Probleme im Klinikalltag zu gewinnen und die Stakeholder-Annahmen zu validieren.

3. Validierung der Patient Journeys

Die gesammelten Erkenntnisse werden in Form von Patient Journeys visualisiert, um die alltäglichen Interaktionen der Patientinnen und Patienten und des Fachpersonals mit der Klinik besser zu verstehen. Diese Journeys helfen dabei, die Aufgaben und Fragen der Benutzerinnen und Benutzer ganzheitlich zu betrachten.

4. Formulierung der Nutzungsanforderungen

Aus den Beobachtungen werden nutzerzentrierte Anforderungen an die App abgeleitet. Sie entstehen aus der Analyse der Bedürfnisse, Sorgen und Probleme der Zielgruppe, wodurch spezifische Ansprüche an das System und Erfordernisse definiert werden, die den Nutzenden im Alltag helfen.

5. Definition von Kern- und Teilaufgaben

Im letzten Schritt werden die Kern- und Teilaufgaben der App definiert, um sicherzustellen, dass die entscheidenden Nutzungsszenarien der App vollständig erfasst werden. Die Ergebnisse dienen als Basis für den Konzeptions- und Entwicklungsprozess.

Die nutzerzentrierte Entwicklung der „Mein UKB“ App zeigt eindrucksvoll, wie digitale Innovationen im Gesundheitswesen erfolgreich gestaltet werden können, indem die tatsächlichen Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten und des Klinikpersonals in den Mittelpunkt gestellt werden. Durch die frühzeitige Einbindung aller relevanten Stakeholder und die gezielte Analyse von Nutzungskontexten wurde eine Lösung geschaffen, die nicht nur intuitiv bedienbar ist, sondern auch die Vielschichtigkeit des Klinikalltags berücksichtigt. Diese Herangehensweise stellt sicher, dass digitale Produkte nicht nur technische Fortschritte bieten, sondern auch einen echten Mehrwert für alle Beteiligten schaffen – ein entscheidender Schritt in Richtung einer zukunftsorientierten und patientenzentrierten Gesundheitsversorgung.


adesso auf der DMEA 2025, 08.04.2025-10.04.2025

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Bild Philipp Chaikevitch

Autor Philipp Chaikevitch

Philipp Chaikevitch arbeitet bei der adesso mobile solutions GmbH als Healthcare Usability Consultant, User Experience Designer und zertifizierter Usability Engineer. Er ist spezialisiert auf die nutzerzentrierte Entwicklung von digitalen Gesundheitsprodukten, Usability Engineering, Prozessentwicklung, User Research und die barrierefreie Darstellung von Fachinhalten im Gesundheitswesen.

Kategorie:

Branchen

Schlagwörter:

Life Science

App-Entwicklung