25. Mai 2022 von Julia Thimmel
Diversity am Arbeitsplatz
Definition des Begriffs „Diversität“
Divers kommunizieren und handeln bedeutet, unterschiedliche Eigenschaften und Lebensweisen einzelner Menschen oder Menschengruppen zu berücksichtigen. Diese sind allerdings mit Dimensionen auf innerer, äußerer und organisatorischer Ebene sehr umfangreich und im Alltag nicht einfach umzusetzen, wie in der folgenden Abbildung zu erkennen ist. Zusätzlich treten Überschneidungen einzelner Dimensionen auf, weshalb eine eindeutige Zuordnung oft nicht möglich ist.
Übertragen auf den Unternehmenskontext ist Diversität nach Studien von KPMG und der PricewaterhouseCoopers GmbH ein nachhaltiger wirtschaftlicher Erfolgsfaktor, um als Unternehmen wettbewerbsfähig zu bleiben. Welche Vorteile Diversität im Unternehmenskontext bietet, möchte ich euch in meinem Blog-Beitrag näher erklären.
Diversität am Arbeitsplatz
Im Zuge sozialer Bewegungen wie #MeToo oder Black Lives Matter wurde das Bewusstsein für eine fehlende Gleichberechtigung von Menschen wegen ihres Geschlechts, ihrer Herkunft, körperlicher Beeinträchtigung oder ihrer sexuellen Orientierung durch die sozialen Medien geschärft. Die Entwicklungen haben einerseits das Bewusstsein Einzelner, anderseits die Arbeitswelt selbst verändert und die Notwendigkeit von Vielfalt in der Gesellschaft bewusst gemacht.
Diversität am Arbeitsplatz bedeutet, alle beruflichen Potenziale unabhängig von Geschlecht, Herkunft, körperlicher Beeinträchtigung oder sexueller Orientierung entfalten zu können. Häufig werden im gleichen Zuge die Frauenquote in Aufsichtsräten oder die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen erwähnt. Dabei ist das Thema Diversität am Arbeitsplatz genauso vielschichtig und umfangreich, wie der Name verspricht. Gleichermaßen gehören die Themenfelder Diversity Recruiting, Chancengleichheit und Fairness, vielfaltsgerechter Arbeits- und Gesundheitsschutz, ein altersgerechtes Arbeitsumfeld sowie das Aufbereiten und verständliche Darstellen von Sicherheits- und Betriebsanweisungen für alle Angestellten (Inklusion) dazu. Die Liste könnte noch beliebig fortgeführt werden, was aufzeigt, wie umfassend Diversity im Arbeitskontext eigentlich ist.
Vorteile von Diversität in Unternehmen
Doch welche Vorteile bietet Diversity im Unternehmenskontext eigentlich? Die Vorteile sind genauso vielschichtig wie das Thema selbst.
Die Mitarbeiterzufriedenheit erhöht sich durch den Einsatz von Diversity-Maßnahmen im Unternehmen. Dadurch, dass alle Personen im Unternehmen berücksichtigt und entsprechend die Interessen aller ernst genommen werden, wird das Zugehörigkeitsgefühl gestärkt und daher eine allgemeine Zufriedenheit erzielt. Dies wiederum führt zu einer positiven Entwicklung und beeinflusst die Motivation und Produktivität der Angestellten positiv.
Daraus resultieren motiviertere und produktivere Angestellte, die folglich auch eine höhere Profitabilität aufweisen. Es wurde durch mehrere Studien – unter anderem McKinsey (2020): „Diversity wins: How inclusion matters“ (mckinsey.de), und PricewaterhouseCoopers (2019): Diversity is good Diversity for growth rea (zia-deutschland.de) – belegt, dass divers aufgestellte Unternehmen mit höherer Wahrscheinlichkeit überdurchschnittlich profitabel sind als die mit geringerer Diversität unter ihren Mitarbeitenden. Ein besonders hohes Steigerungspotenzial liegt demnach bei Unternehmen mit starker Durchmischung hinsichtlich des Geschlechts und der ethnischen Herkunft ihrer Mitarbeitenden.
Ein weiterer Faktor, der die Profitabilität verstärkt, ist die sinkende Personalfluktuation im Zusammenhang mit einer diversen Arbeitswelt. Mitarbeitende, die sich wahrgenommen und respektiert fühlen, wechseln seltener ihren Arbeitgeber. Je höher die Akzeptanz und Einbeziehung im eigenen Arbeitsumfeld, desto wohler fühlen Menschen sich bei der Arbeit, was in längeren Arbeitsverhältnissen resultiert.
Eine geringe Personalfluktuation verbessert die Außenwirkung und damit den Ruf eines Arbeitgebers. Dabei werden Unternehmen, unter deren Angestellten hohe Diversität herrscht, oft als bessere Arbeitgeber wahrgenommen, da sich darin die Toleranz und Akzeptanz verschiedener soziokultureller Hintergründe zeigt.
Zusätzlich wirkt sich ein guter Ruf positiv auf das Recruiting aus. Die besten Talente möchten bei einem Unternehmen mit guter Außenwirkung arbeiten, da sie daran positive Erwartungen knüpfen. Darüber hinaus wünschen sich potenzielle neue Mitarbeitende, respektiert und fair behandelt zu werden. Gute Angestellte wiederum beeinflussen die Außenwirkung und Profitabilität eines Unternehmens positiv.
Last, but not least hat ein diverses Arbeitsumfeld einen positiven Einfluss auf die Innovationskraft und die Wettbewerbsfähigkeit. Menschen mit unterschiedlichen Denkansätzen und Perspektiven aufgrund einer Vielfalt von Hintergründen und Erfahrungen können kreativere, praktikablere Problemlösungen erarbeiten, als dies in homogenen Gruppen möglich ist. Durch die verschiedenen Perspektiven können Prozesse und Produkte inklusiver und für eine potenziell größere Kundschaft entwickelt werden.
Fazit
Zusammenfassend ist Diversity im Arbeitsumfeld ein sehr vielschichtiges Thema – ohne Anfang oder Ende. Darüber hinaus entwickelt sich das Thema fortlaufend weiter und wird immer feingranularer. Mit der richtigen Diversitätsstrategie am Arbeitsplatz kann eine Win-win-Situation für alle Beteiligten entstehen. Sowohl die Mitarbeitenden als auch das Unternehmen profitieren von einer höheren Zufriedenheit, einer geringeren Personalfluktuation, Chancengleichheit und Fairness, einer besseren Außenwirkung, einer höheren Wettbewerbsfähigkeit und schlussendlich von einer höheren Profitabilität.